Übersetzung als Leseservice der Constantin Hering Stiftung, ohne Gewähr. Weitere Informationen und Link zur Original-Arbeit siehe rechte Spalte oder in der mobilen Ansicht unserer Website über das Info-Symbol.
Abstract
"Hintergrund:
Tierarzneimittel sollen Tiere bei der Genesung von Krankheiten unterstützen. Der Behandlungserfolg hängt nicht nur von der allgemeinen Wirksamkeit der Mittel selbst, sondern auch von anderen Voraussetzungen ab. Dies gilt für Antibiotika, aber noch mehr für die Behandlung mit homöopathischen Mitteln, die sich durch ihren individuellen Ansatz auszeichnen. Während die Wirksamkeit der Homöopathie in verschiedenen klinischen Kontrollstudien untersucht wurde, sind die praktischen Bedingungen, unter denen homöopathische Mittel auf Milchviehbetrieben eingesetzt werden, noch nicht untersucht worden. Die vorliegende Studie gibt einen ersten Einblick in die bestehenden Voraussetzungen für den Einsatz der Homöopathie (d.h. die Berücksichtigung homöopathischer Prinzipien) und in die homöopathischen Behandlungsabläufe (u.a. Anamnese, klinische Untersuchung, Diagnose, Mittelwahl, Nachkontrolle und Dokumentation) auf 64 Milchviehbetrieben in Frankreich, Deutschland und Spanien. Die Anwendung der Homöopathie wurde mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens in persönlichen Interviews erhoben.
Ergebnisse:
Die Studie ergab, dass die homöopathischen Behandlungsverfahren sehr heterogen angewandt werden und sich zwischen den Betrieben und Ländern erheblich unterscheiden. Die Landwirte verwenden auch Humanprodukte ohne tierärztliche Verschreibung sowie andere verbotene Substanzen.
Schlussfolgerungen:
Es ist davon auszugehen, dass der subjektive Behandlungsansatz nach den eigenen Kriterien der Landwirte zusammen mit der Vernachlässigung der Kontrolle des Behandlungsergebnisses und dem Fehlen einer angemessenen Dokumentation das Potenzial für eine erfolgreiche Genesung der Tiere von Krankheiten erheblich verringert. Es besteht daher die Notwendigkeit, die Wirksamkeit von homöopathischen Behandlungen in in der landwirtschaftlichen Praxis anhand eines lege artis Behandlungsverfahrens und homöopathischer Prinzipien zu überprüfen. Dies kann durch die regelmäßige Überwachung von Behandlungsergebnissen und der vorherrschenden Krankheitsrate auf Herdebene erreicht werden. Darüber hinaus besteht ein potenzielles Risiko für die Lebensmittelsicherheit durch die Verwendung von nicht-tierärztlich Arzneimitteln ohne tierärztliche Verschreibung und die Verwendung anderer verbotener Substanzen."
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Anmelden• 07.10.2025
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