Hormesis [biological effects of low-level exposure (BELLE)] and dermatology

„Hormesis oder biologische Wirkungen auf niedrige Expositionen (biological effects of low-level exposure - BELLE) sind durch eine nicht-monotone Dosis-Wirkungs-Beziehung gekennzeichnet, die biphasisch ist und bei niedriger und hoher Dosis entgegengesetzte Wirkungen zeigt. Ihr Auftreten wurde für ein breites Spektrum von biologischen Modellen und diverser Expositionsarten dokumentiert. Da Hormesis in vielen Bereichen ein relativ häufiges Phänomen zu sein scheint, sollen in dieser Übersichtsarbeit das Auftreten dieses Phänomens im Zusammenhang mit der Dermatologie, sowie Implikationen für die öffentliche Gesundheit und für die Risikobewertung untersucht werden.

Die Hormesis scheint ein häufiges Phänomen in der in vitro-Hautbiologie zu sein. Es fehlen jedoch in vivo-Daten, und auch die klinische Relevanz der Hormesis muss noch beurteilt werden. Ein besseres Verständnis dieses Phänomens wird wahrscheinlich zu anderen Strategien für die Risikobewertung in den Bereichen der dermatologische Toxikologie und Pharmakologie führen. Wir sind der Meinung, dass die Hormesis ein weit verbreitetes Phänomen ist. Deshalb sollte das Hormesis-Konzept und dessen Implikationen für die Risikobewertung eingehend untersucht werden, ebenso die Frage, wie diese in die experimentellen und regulatorischen Prozesse der Dermatologie einbezogen werden können. Die Haut mit ihren einzigartigen Eigenschaften, ihrer Zugänglichkeit und der Verfügbarkeit nicht-invasiver Bioengineering- und DNA-Mikroarray-Technologie ist ein guter Kandidat, um die Biologie der Hormesis zu erweitern.“