Cell sensitivity, non-linearity and inverse effects

„Es wurde immer wieder behauptet, dass das homöopathische Prinzip der „Ähnlichkeit“ (oder „Similia“-Prinzip) und die Verwendung individualisierter Arzneimittel in extrem niedrigen Dosen im Widerspruch zu wissenschaftlichen Gesetzen stehen, aber diese Meinung kann auf der Grundlage der jüngsten wissenschaftlichen Fortschritte angefochten werden. Im Rahmen der Hormesis und der modernen paradoxen Pharmakologie wurden erneut mehrere Mechanismen zur Diskussion vorgeschlagen, um die Reaktionsfähigkeit von Zellen auf extrem niedrige Dosen und die Ähnlichkeit als Umkehrung der Arzneimittelwirkungen zu erklären.

Niedrige Dosen oder hohe Verdünnungen eines Medikaments interagieren nur mit den erhöhten Empfindlichkeiten von regulativen Systemen und fungieren als winzige schädliche Reize, die so spezifische kompensatorische Heilungsreaktionen auslösen. In diser Arbeit überprüfen wir Hypothesen über die Wirkung homöopathischer Arzneimittel auf zellulärer und molekularer Ebene und stellen ein neues konzeptionelles Modell des Ähnlichkeitsprinzips vor, das auf der allosterischen Arzneimittelwirkung basiert.

Während viele gängige Medikamente durch orthostatische chemische Wechselwirkungen wirken, die darauf abzielen, unerwünschte Aktivitäten von Enzymen oder Rezeptoren zu blockieren, sind allosterische Wechselwirkungen mit dynamischen Konformationsänderungen und funktionellen Übergängen in Zielproteinen verbunden, die spezifische zelluläre Aktionen im Normalzustand oder bei Krankheitszuständen verstärken oder hemmen. Das Konzept der Allosterie und die Art und Weise, wie es physiologische Aktivitäten steuert, kann auf verdünnte/dynamisierte1 Verbindungen erweitert werden und könnte eine Arbeitshypothese für die Untersuchung der molekularen Mechanismen darstellen, die der Umkehrung von Arzneimittelwirkungen zugrunde liegen.“

[dynamisierte=nach homöopathischen Prinzipen hergestellte; Anm. d. Übers.]