Management of upper respiratory tract infections by different medical practices, including homeopathy, and consumption of antibiotics in primary care: the EPI3 cohort study in France 2007-2008

Antibiotika Homöopathie Infektionen der oberen Atemwege Primärversorgung Antibiotika-Resistenz Kohortenstudien

Abstract

"Hintergrund:

Die Verschreibungspraxis von Antibiotika für Infektionen der oberen Atemwege (upper respiratory tract infections - URTI) in der primären Gesundheitsversorgung variiert erheblich.

Zielsetzungen

Beschreibung und Vergleich von dem Einsatz von Antibiotika und fiebersenkenden/entzündungshemmenden Medikamenten, der Entwicklung bzw. dem Abklingen der URTI-Symptome und vom Auftreten potenziell assoziierter Infektionen bei Patienten, die von Allgemeinärzten (general pracitioners - GPs) betreut werden, welche ausschließlich konventionelle Medikamente verschreiben (GP-CM), regelmäßig Homöopathie in einer gemischten Praxis verschreiben (GP-Mx) oder zertifizierte homöopathische Allgemeinärzte sind (GP-Ho).

Methode

Bei der EPI3-Erhebung handelte es sich um eine landesweite bevölkerungsbasierte Studie mit einer repräsentativen Stichprobe von 825 Hausärzten und ihren Patienten in Frankreich (2007-2008). Die Rekrutierung der Allgemeinmediziner erfolgte stratifiziert nach der selbst angegebenen Präferenz ihrer Verschreibungen. Erwachsene und Kinder mit bestätigten Infektionskrankheiten wurden gebeten, an einem standardisierten Telefoninterview zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Studie sowie an einer ein-, drei- und zwölfmonatigen Nachuntersuchung teilzunehmen. Zu den Hauptergebnismessgrößen der Studie gehörten der Medikamentenverbrauch, das Abklingen der URTI-Symptome und die von den Patienten angegebenen potenziell assoziierten Infektionen (Sinusitis oder Otitis media/externa). Die Analysen umfassten eine Kalibrierung zur Berücksichtigung der Non-Responder, und die Gruppen wurden mit multivariaten Analysen verglichen, wobei Unterschiede zum Startzeitpunkt der Studie mittels einer Propensity-Score-Anpassung berücksichtigt wurden.

Ergebnisse

518 Erwachsene und Kinder mit URTI (79,3 % Rhinopharyngitis) wurden eingeschlossen (36,9 % Antwortquote, vergleichbar zwischen den Gruppen). Im Gegensatz zu den GP-CM-Patienten wiesen die Patienten in der GP-Ho-Gruppe einen signifikant niedrigeren Verbrauch an Antibiotika (Odds ratio (OR) = 0,43, 95 % Konfidenzintervall (CI): 0,27-0,68) und fiebersenkenden/entzündungshemmenden Medikamenten (OR = 0,54, 95 % CI: 0,38-0,76) auf, bei ähnlicher Entwicklung der damit verbundenen Symptome (OR = 1,16, 95 % CI: 0,64-2,10). In der GP-Ho Gruppe wurde ein Überschuss an potenziell assoziierten Infektionen (OR = 1,70, 95 % CI: 0,90-3,20) beobachtet (statistisch nicht signifikant). Zwischen GP-CM- und GP-Mx-Patienten wurde kein Unterschied festgestellt.

Schlussfolgerung

Patienten, die einen homöopathisch ausgebildeten Allgemeinmediziner konsultierten, nahmen weniger Antibiotika und fiebersenkende/entzündungshemmende Medikamente bei einer chronischen Entzündung ein, als Patienten, die von einem Allgemeinmediziner behandelt wurden, der ausschließlich konventionelle Medikamente verschrieb. Es wurde kein Unterschied bei Patienten festgestellt, die Hausärzte in gemischten Praxen aufsuchten. Durch Modellierung wurde ein statistisch nicht signifikanter Überschuss assoziierter Infektionen in der GP-Ho-Gruppe geschätzt und muss weiter untersucht werden."


Übersetzung als Leseservice der Constantin Hering Stiftung, ohne Gewähr. Weitere Informationen und Link zur Original-Arbeit siehe rechte Spalte oder in der mobilen Ansicht unserer Website über das Info-Symbol.