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Abstract
"Der 'Regressionseffekt', auch 'Regression zur Mitte' genannt, ist zunächst eine schwer verständliche Sache. Man kann diesen Effekt in verkürzter Form so beschreiben: Messwerte von Personen tendieren dazu, bei einer weiteren Messung näher am Mittelwert zu liegen. Wie kann das geschehen? Sind hier statistische Geister im Spiel?
Es ist einleuchtend, dass ein solcher Effekt große Bedeutung für die Interpretation von Effekten hat. Wenn sich z. B. in klinischen Wirksamkeitsstudien die Mittelwerte von untersuchten Personen zwischen zwei Messzeitpunkten verändern, möchte man diese Effekte auf die Behandlung zurückführen und nicht auf unbegreifliche statistische Seltsamkeiten. Im Rahmen der Entwicklungspsychologie wird der Regressionseffekt als allgegenwärtig beschrieben (Furby, 1973, S. 172), und Lord sieht darin einen Hauptgrund dafür, dass "studies of growth may become confusing or confused" (Lord, 1963, S. 24).
Viel wird über den Regressionseffekt geschrieben, doch wird er nur selten explizit auf den Punkt gebracht. Viele Darstellungen des Regressionseffektes sind auch in einschlägigen Lehrbüchern verkürzt und liefern kein umfassendes Verständnis des Phänomens. Manchmal werden Regressionseffekte als statistische Artefakte beschrieben, die durch mangelnde Reliabilität des Messinstrumentes verursacht werden (Bortz & Döring, 1995, S. 517). In anderen Lehrbüchern erscheint der Regressionseffekt primär als ein Effekt der Verwendung von Regressionsgeraden (z. B. Mortensen, 1995, S.109). Die Sache ist mithin für den Nicht-Experten schwer zu durchschauen. Ziel dieses Beitrags ist es, eine verständliche und klärende Einführung zu diesem Thema zu geben."
Quelle: Nachtigall C., Suhl U. (2002). Der Regressionseffekt Mythos und Wirklichkeit. methevalreport. Psychological methodology and evaluation research at the Institute of Psychology at Friedrich Schiller University Jena. retrieved on 17 July 2024 from https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00029449/4,2.pdf
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