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Abstract
"Im späten 18. Jahrhundert wurde der Begriff "Placebo" Teil des medizinischen Jargons. Entgegen der vorherrschenden Meinung, dass es der schottische Arzt und Pharmakologe William Cullen (1710-1790) war, der diesen Ausdruck 1772 in die medizinische Sprache einführte, muss das Verdienst einem anderen englischen Arzt, Alexander Sutherland (geboren vor 1730 - gestorben nach 1773), zugeschrieben werden.
The Hauptgrund für die Verabreichung von Placebos in der medizinischen Praxis des späten 18. Jahrhunderts war, die Nachfrage und die Erwartungen des Patienten zu erfüllen. Ein weiterer Grund war die Hartnäckigkeit des Patienten: Die Motivation hinter solchen Verschreibungen kann als Verschreibung von wirkungslosen Medikamenten zur Beruhigung des Geistes des Patienten zusammengefasst werden, und nicht mit dem Ziel, eine direkte therapeutische Wirkung zu erzielen. In den meisten Fällen verabreichten diese Ärzte des 18. Jahrhunderts keine 'reinen' Placebos, sondern griffen zu jeglicher Art von Medizin, die sie für einfach, schwach oder völlig machtlos hielten, nicht störende Medikamente.
Heute unterscheiden wir zwischen reinen Placebos (Substanzen ohne pharmakologische Wirkung, z. B. Zuckerpillen) und unreinen Placebos (Substanzen mit pharmakologischer Wirkung, jedoch nicht auf die behandelte Erkrankung). Im 18. Jahrhundert dachten die Ärzte, die Placebos verordneten, in der Regel an Arzneimittel, die im konkreten Fall als wenig wirksam galten, z. B. eine milde Salbe. Zur gleichen Zeit kamen nur wenige brillante Köpfe auf die geniale Idee, inerte Substanzen als Placebo zu verwenden. Eine Alternative zum reinen Milchzucker, der in der Homöopathie als Placebo verwendet wurde, waren Brotpillen.
Neuere Forschungen legen nahe, dass die Erwartungshaltung ein wesentlicher Bestandteil des Placeboeffekts ist. Bereits 1775 nahm der englische Bischof John Douglas (1721-1807) die Erkenntnisse der modernen Forschung über den Placebo-Effekt vorweg."
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Anmelden• 08.10.2025
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