Die Holistische Perspektive in der Homöopathie

Die Praxis der Homöopathie folgt einem holistischen Ansatz. „Krank werden“ und „krank sein“, wird durch die Wechselwirkungen des Individuums in seinem Lebenskontext, auf der Basis seiner Genetik und seinen sozialen Bindungen verstanden und analysiert.

Aus diesem Grunde helfen verschiedene diagnostisch-therapeutische Forschungsbereiche der Ganzheitsmedizin zum Entwickeln eines umfassenden Verständnisses weiter, die als umfassende Modelle formuliert sind:

  • das Konzept der Salutogenese,
  • das bio-psycho-sozialen Modell,
  • die Psychosomatik und
  • die Ergebnisse der Psycho-Neuro-Immunologie Forschung zum individuellen Stress-Reaktionsverhalten.

Dazu kommen auch die Erkenntnisse der (Epi-)Genetik, welche eine sich stetig weiterentwickelnde Basis konstitutioneller Merkmale und Verhaltensweisen begründen können.

Es genügt aus holistischer Sicht nicht, den Verlauf einer Erkrankung einzig an objektiv messbaren Parametern oder mittels Bildgebung gewonnener Erkenntnisse festzumachen.

Ebenso wenig können medizinisch diagnostische Erkenntnisse zugunsten der reinen Phänomenologie ignoriert oder vernachlässigt werden, wie dies in der Literatur zur Homöopathie häufiger missverständlich formuliert wird und wurde.

Vielmehr ist eine Forschungsperspektive sinnvoll, welche eine systematische Aufarbeitung von Einzelfallkriterien in die Diagnostik und Evaluation integriert. Dazu sollen zwei wesentliche Bedingungen erfüllt werden, die in den realen therapeutischen Alltagsanforderungen erkannt und ausgearbeitet werden:

  • Die phänomenologische Analyse im Zeitverlauf, um phasische Schwankungen und ihre Bedeutung auf den Symptomverlauf zu erkennen.
  • Die individuelle Bedeutung und das innere Erleben der Symptome, für das exakte Erfassen der Qualität von Zuständen.

Auf diese Weise können individuelle Reaktionsmuster untersucht und auswertend verglichen werden, um die Systematik des Fallverständnisses als Ganzes weiter zu entwickeln. Hierfür sind eingehende Ausarbeitungen zu den oben angesprochenen Bereichen in Planung und werden sukzessive veröffentlicht.


Verf.: glt | Rev.: gbh, mnr, sfm, smi | Lekt.: pz | zuletzt geändert 17.05.2025