Indikationsspezifische Forschung

Übersicht zur Studienlage indikationsbezogener Forschung

Aus der Vielzahl der Arbeiten mit einer hohen qualitativen und konzeptionellen Heterogenität (Komplexmittel, Einzelmittel, unterschiedliche Forschungsansätze etc.) wurden exemplarisch valide Arbeiten zur Einzelmittel-Homöopathie herausgesucht, um einen Überblick fundierter klinischer Forschung vorzustellen. Die Aufstellung ist nicht vollständig und soll beständig weiter aktualisiert werden.

Erläuterungen zu CORE-Hom

Die Datenbank zu Clinical Outcome Research in Homeopathy (CORE-Hom) wurde von der Carstens-Stiftung als Forschungsdatenbank zu klinischen Erfolgsstudien zur Homöopathie ins Leben gerufen. Sie umfasst insgesamt 1383 klinische Erfolgsstudien zur Homöopathie - von randomisierten kontrollierten Studien bis hin zu Beobachtungsstudien.

Seit etwa 2018 gibt es allerdings keine Aktualisierung mehr seitens der Carstens-Stiftung. Die Datenbank ist aktuell über die Website des Homeopathy Research Instituts (HRI) verfügbar und kann nach Anmeldung genutzt werden: https://www.hri-research.org/resources/research-databases/core-hom/.

Eine Übersicht über weitere Datenbanken zur Homöopathie-Forschung finden Sie hier.

Legende

n: Anzahl der gefundenen Arbeiten in CORE Hom
C: Komplexmittelgaben
I: Individualisierte Homöopathie
U: Unklares Design
PubM: Anzahl der gelisteten Arbeiten bei Pubmed

Die genannten Zahlen beziehen sich auf den Zeitpunkt der Abfrage und unterliegen Schwankungen, und werden beim Einpflegen weiterer Arbeiten immer wieder aktualisiert.

Angst und Depression

Angst n:19 C:11 I:7 U:1 PubM:97 (Panic disorder:5) (Stand 12/2019)

Depression n:5 C:2 I:2 U:1 PubM:105 (Stand 12/2019)

Patienten mit depressiven Angststörungen benötigen im Vergleich zu konventioneller Therapie in Hausarztbegleitung deutlich weniger Psychopharmaka und zeigen eine mindestens gleichwertige psychische Stabilisierung (EP-13 cohort study Grimaldi-Mensouda et al., 2016).

FAZIT: Patienten mit ADD (Anxiety and Depression Disorders), welche Hausärzte konsultierten, die Homöopathie verschrieben, berichteten über einen geringeren Konsum von Psychopharmaka und zeigten eine geringfügig höhere Wahrscheinlichkeit einer klinischen Besserung als Patienten, die mit konventioneller Behandlung therapiert wurden. Die Ergebnisse können Unterschiede in der ärztlichen Behandlung und den Präferenzen der Patienten, sowie eine statistische Regression zum Mittelwert widerspiegeln.

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Die homöopathische Behandlung von postklimakterischer Depression zeigt deutliche Effekte gegenüber Fluoxetin und Placebo, wobei unter homöopathischer Behandlung zusätzlich auch die klimakterischen Beschwerden nachließen (Macias-Cortes et al., 2015).

FAZIT: Homöopathie und Fluoxetin sind wirksame und sichere Antidepressiva für klimakterische Frauen. Homöopathie und Fluoxetin unterschieden sich nur in der Ansprechdefinition signifikant von Placebo. Jedoch nur die Homöopathie, aber nicht Fluoxetin, verbessert die Symptome der Wechseljahre, die von der Greene Climacteric Scale bewertet wurden.

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Klimakterische Beschwerden

Climacteric Distress Syndrome n:3 C:2 I:1 PubM:2 (Stand 08/2022)

Postmenopausale Beschwerden reagieren signifikant positiv auf homöopathische Behandlung i. Vgl. zu Placebo. Die homöopathische Behandlung kann als Alternative zur Hormonersatztherapie (HET) empfohlen werden – multizentrische doppelblind, randomisierte Studie (Colau et al., 2011).

FAZIT: Das homöopathische Komplexmittel BRN-01 schien im Vergleich zu Placebo eine signifikante Wirkung auf das Hot-Flash-Score (HFS) zu haben. Nach den Ergebnissen dieser klinischen Studie kann BRN-01 als neue Therapieoption mit einem sicheren Profil für Hitzewallungen bei Frauen in den Wechseljahren angesehen werden, wenn diese keine Hormonersatztherapie oder andere anerkannte Behandlungen für diese Indikation einnehmen möchten oder können.

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Fibromyalgie

Fibromyalgie n:8 C:2 I:6 PubM:41 (Stand 12/2019)

Individualisierte Homöopathie zeigte bei Fibromyalgiesyndrom gegenüber Placebo ein signifikant besseres Ergebnis bei den Kernparametern: Muskelschmerzpunkte (Tender-Points), Steigerung der Lebensqualität und der allgemeinen Gesundheit. (Bell et al., 2004).

FAZIT: Diese Studie repliziert und erweitert eine frühere einmonatige Placebo-kontrollierte Crossover-Studie bei Fibromyalgie, bei der nur auf ein homöopathisches Mittel vorab untersucht wurde. Unter Verwendung einer breiten Auswahl an Arzneimitteln und der flexiblen LM-Dosis-Serie (1/50 000 Verdünnungsfaktor), zeigte die vorliegende Studie, dass individualisierte Homöopathie bei der Linderung von Tender-Point-Schmerzen, der Verbesserung der Lebensqualität und der globalen Gesundheit von Personen mit Fibromyalgie signifikant über dem Placebo-Niveau liegt.

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Dies wurde in einer weiteren Meta-Analyse mit Review bestätigt hinsichtlich: Muskelschmerzpunkten, Schmerzintensität und Fatigue (Boehm et al., 2014).

FAZIT: Die Ergebnisse der Studien, sowie auch die Fallberichte, bilden eine hinreichende Grundlage, um den möglichen Nutzen der Homöopathie für Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom zu diskutieren, wobei alle Schlussfolgerungen, die auf den Ergebnissen dieses Reviews beruhen, als „vorläufig“ angesehen werden müssen.

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Atemwegsinfektionen

Atemwegsinfektionen n:28 C:22 I:4 U:2 PubM:66 (Stand 12/2019)

Patienten mit Infektionen der oberen Atemwege benötigen unter homöopathischer Therapie deutlich weniger Antibiotika und Fiebersenker/Schmerzmittel (Grimaldi-Bensouda et al., 2014, EP-13 Cohort study).

FAZIT: Patienten, die sich für homöopathisch zertifizierte Hausärzte entschieden, nahmen weniger Antibiotika und fiebersenkende/entzündungshemmende Medikamente bei Infektionen der oberen Atemwege ein, als diejenigen, die von Hausärzten behandelt wurden, welche konventionelle Medikamente verschrieben. Bei Patienten, die Hausärzte in gemischter Praxis konsultieren, wurde kein Unterschied beobachtet. In der Gruppe der zertifizierten Homöopathen war die Teilnehmer-Zahl geringfügig höher. Der Ausgleich statistischer Verzerrungen wurde durch mathematische Modellierung vorgenommen und soll zukünftig auf eine Relevanz hin untersucht werden.

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Sinusitis

Sinusitis n:5 C:4 I:1 PubM:8 (Stand 12/2019)

In der Behandlung von chronischer Sinusitis (550 Patienten) zeigte sich nach 3 und 6 Monaten eine statistisch signifikante Verbesserung einschließlich radiologischer Kontrolle. Es gab in keinem Fall Komplikationen (Nayak et al., 2012).

FAZIT: Eine homöopathische Behandlung kann bei Patienten mit chronischer Sinusitis wirksam sein. Zur weiteren Validierung sind jedoch weitere kontrollierte Studien erforderlich.

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Neurodermitis / Atopie / allergische Beschwerden

Neurodermitis n:14 I: 14 PubM:2 (Stand 12/2019)

Atopie n:2 I:2 PubM:67 (Stand 12/2019)

Allergische Rhinitis n:5 I:5 PubM:66 (Stand 12/2019)

In der Behandlung von Neurodermitis / Atopie, konnte in einer Längsschnittbeobachtungsstudie an 857 Patienten in einem Zeitraum von über 8 Jahren, in rund Zweidrittel bis Dreiviertel aller Fälle, eine deutliche Verbesserung der klinischen Symptomatik gezeigt werden. Einbezogen waren Kinder mit Allergien, Asthma und Ekzemen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass bei Kindern mit Atopie und Ekzemen deutlich positive Ergebnisse in der homöopathischen Behandlung erzielt werden können (Rossi et al., 2016).

FAZIT: Die Ergebnisse scheinen zu bestätigen, dass die homöopathische Behandlung bei atopischen Kindern eine deutliche wirksame therapeutische Reaktion hervorruft (signifikante Remission, auch im Langzeitverlauf nach 5-10 Jahren von 70,1%).

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Patienten mit allergischen Beschwerden reagieren signifikant auf eine homöopathische Behandlung, mit deutlicher Reduktion sämtlicher Beschwerden (40 von 44 Patienten) ohne das unerwünschte Nebeneffekte auftreten – multizentrische prospektive Beobachtungsstudie) (Gründling et al., 2012)

FAZIT: Die Symptome von Patienten, die sich einer homöopathischen Behandlung unterziehen, verbesserten sich erheblich und die Dosierung konventioneller Medikamente konnte deutlich reduziert werden. Der untersuchte Real-Life Effect weist zwar auf ein Potenzial zur Verbesserung therapeutischer Maßnahmen und zur Senkung der Gesundheitskosten hin, lässt jedoch keine Rückschlüsse auf die Wirksamkeit einer homöopathischen Behandlung per se zu.

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Asthma

Asthma n:4 I:3 U:1 PM: 133 all PubM:66 Kinder (Stand 12/2019)

In einer Untersuchung von Asthma bei Kindern konnte mittels individualisierter Homöopathie durch erfahrene Homöopathen ein deutlicher Effekt auf den Verlauf der Erkrankung in einem Zeitraum von 6 Monaten festgestellt werden. Dies betraf die Häufigkeit obstruktiver Attacken, die Reduktion konventioneller Medikation, gestörten Nachtschlaf und spirometrische Untersuchungen (Shafei et al., 2012).

FAZIT: Diese Studie liefert den Beleg, dass homöopathische Arzneimittel, wenn sie von erfahrenen homöopathischen Ärzten verschrieben werden, die Schwere von Asthma bei Kindern verbessert. Kontrollierte Studien sollten durchgeführt werden.

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Karzinomerkrankungen

Karzinomerkrankungen n:29 C:10 I:15 U:4 PubM:345 (Stand 12/2019)

Homöopathie und Krebs: In einem Vergleich zwischen komplementär homöopathischer Begleitung zu einer rein konventionellen Behandlung bei Krebspatienten, profitierten die homöopathisch begleiteten Patienten in der Kurz- und Langzeitbeobachtung hinsichtlich der Lebensqualität und Fatigue. In der konventionellen Gruppe nahmen diese Beschwerden zu. Angst und Depression zeigten im Vergleich der Gruppen keine Änderung (Rostock et al., 2011).

FAZIT: In dieser prospektiven Studie wurde bei Krebspatienten unter komplementärer homöopathischer Behandlung eine Verbesserung der Lebensqualität, sowie eine Tendenz zur Abnahme von Fatigue-Symptomen, beobachtet. Um einen eindeutigen kausalen Zusammenhang zwischen diesen Effekten und der homöopathischen Behandlung herstellen zu können, bräuchte es jedoch erheblich größere Stichproben, um passende Paare zu finden, die zum Vergleich geeignet sind.

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Sepsis

Sepsis n:2 I:1 U:1 PubM:15 (Stand 12/2019)

Homöopathie bei Sepsis: Intensiv-Patientenen zeigen mit additiver homöopathischer Behandlung eine deutlich gesteigerte Langzeitüberlebensrate (180d), ohne dass Nebeneffekte auftraten (Frass et al., 2005).

FAZIT: Die Daten dieser Studie legen nahe, dass eine homöopathische Behandlung, für schwer septische Patienten , die auf der Intensivstation aufgenommen werden, eine sinnvolle zusätzliche therapeutische Maßnahme mit langfristigem Nutzen sein kann. Ein Hindernis für eine breitere Anwendung dieser Methode, ist die begrenzte Anzahl entsprechend ausgebildeter Homöopathen.

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Psoriasis

Psoriasis n:7 C:4 I:3 PubM:19 (Stand 12/2019)

In der Behandlung von Patienten mit Psoriasis konnte im 2-Jahres-Intervall eine deutliche Linderung der Schwere des Hautbildes und einer Verbesserung der Lebensqualität gezeigt werden, während gleichzeitig konventionelle Medikation reduziert werden konnte (Witt et al., 2009).

FAZIT: Unter klassischer homöopathischer Behandlung verbesserten sich bei Patienten mit Psoriasis die Symptome und auch die Lebensqualität.

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Dysmenorrhoe

Dysmenorrhoe n:5 C:1 I:3 U:1 PubM:10 (Stand 12/2019)

Bei Patientinnen mit Dysmenorrhoe konnte unter homöopathischer Behandlung im 2-Jahres-Intervall eine deutliche Reduktion der Schmerzen bei gesteigerter Lebensqualität gezeigt werden. (Untersuchung von 128 Frauen in einer prospektiven Beobachtungsstudie.) (Witt C., Lüdtke R. et al., 2009).

FAZIT: Die Symptome von Patientinnen mit Dysmenorrhoe verbesserten sich unter homöopathischer Behandlung. Kontrollierte Studien sollten die Arzneiwirksamkeit und die Wirksamkeit in der Anwendung am Patienten untersuchen.

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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS)

ADHS n:23 C:5 I:18 PubM:37 (Stand 12/2019)

In einer randomisierten doppelblinden, Placebo-kontrollierten Untersuchung mit 83 Kindern konnte eine signifikant deutliche Verbesserung bei ADHS erzielt werden. Dies betraf alle Parameter für: die allgemeine Kognition, die visuelle Wahrnehmung und die Aufmerksamkeit (Frei et al., 2005).

FAZIT: Die Studie legt wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit der Homöopathie bei der Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen, insbesondere in den Bereichen des Verhaltens und der kognitiven Funktionen nahe.

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Chronisch obstruktive Bronchitis (COPD)

COPD Intensive Care n:2 I:2 PubM:5 (Stand 12/2019)

Die Behandlung beatmeter Intensivpatienten mit COPD zeigte ein deutliches Ansprechen mit Linderung der klebrig, fadenziehenden trachealen Sekretion infolge der Behandlung mit Kalium bichromicum C30H im Vergleich mit Placebo. Eine Extubation konnte so wesentlich früher vorgenommen werden (Frass et al., 2005).

FAZIT: Diese Daten deuten darauf hin, dass potenziertes (verdünntes und kräftig geschütteltes) Kalium bichromicum dazu beitragen kann, die Menge der zähen Trachealsekretion bei COPD-Patienten zu verringern.

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Diarrhoe

Diarrhoe n:8 I:7 U:1 PubM:55 (Stand 12/2019)

In drei doppelt verblindeten Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass individualisierte homöopathische Behandlung einen deutlichen Effekt auf die Reduktion der Symptome und eine verkürzte Erkrankungsdauer bei kindlicher Diarrhoe aufweist (Jacobs et al., 1994, 2000, 2003 & 2006).

FAZIT: Die statistisch signifikante Abnahme der Durchfalldauer in der Behandlungsgruppe legt nahe, dass eine homöopathische Behandlung bei akutem Durchfall im Kindesalter sinnvoll sein könnte. Weitere Studien zu dieser Behandlung verdienen Beachtung. (Jacobs et al., 1994)

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FAZIT: Die Ergebnisse der Meta-Analyse von 3 randomisierten, kontrollierten, klinischen Versuchen bestätigten, dass eine individualisierte homöopathische Behandlung die Dauer von akutem Durchfall bei Kindern verkürzt. In der zukünftigen homöopathischen Forschung sollten jedoch größere Stichproben verwendet werden, um eine ausreichende statistische Aussagekraft zu gewährleisten. Die Homöopathie sollte als Ergänzung zur oralen Rehydration bei dieser in Betracht gezogen werden. (Jacobs et.al., 2003)

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Otitis media

Otitis media n:21 C:5 I:14 U:2 PubM:35 (Stand 12/2019)

Bei der Behandlung von Kindern mit Otitis media mit Homöopathie, zeigte sich in allen Parametern, wie die Dauer von Schmerz, Fieber und die Rückfallhäufigkeit innerhalb eines Jahres zeigten in der Homöopathie-Gruppe i. Vgl. zu konventioneller Therapie signifikante Vorteile (Friese et al., 1997, Jacobs et al., 2001).

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FAZIT: Folgende Ergebnisse legen nahe, dass ein positiver Behandlungseffekt der Homöopathie im Vergleich zu Placebo bei akuter Mittelohrentzündung nicht ausgeschlossen werden kann und eine größere Studie gerechtfertigt ist. (Jacobs et al., 2001)

Abstract lesen (Jacobs et al., 2001)

Muskuloskelettaler Beschwerdekomplex

Chronische Rückenschmerzen n:7 C:5 I:2 PubM:9 (Stand 12/2019)

Muskelschmerzen n:34 C:22 U:12 PubM:15 (Stand 12/2019)

Die Untersuchung von 1153 Patienten mit muskuloskelettalen Beschwerdekomplexen zeigte, im Vergleich von drei Gruppen: Primärversorgung durch rein homöopathische Behandlung, CAM (Complementary and Alternative Medicines) kombiniert mit konventioneller Medizin oder ausschließlich konventioneller Medizin (CM) keine klinisch relevanten Unterschiede. Die Chronizität war in der Homöopathie-Gruppe am höchsten (62,1%) im Vergleich zu konventioneller Therapie (48,6%) und einer gemischten Gruppe mit CAM-Verfahren (50,3%). Allerdings benötigten die Patienten in der Homöopathie-Gruppe über 12 Monate nur die Hälfte der sonst üblichen Schmerzmittel/Entzündungshemmer (Rossignol et al., 2012).

FAZIT: Patienten mit muskoskelettalen Beschwerdekomplexen, die von homöopathischen Ärzten behandelt wurden, zeigten trotz Behandlung mit weniger nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAID) eine ähnliche klinische Progression, im Vergleich zu Patienten , die in Praxen ausschließlich mit konventioneller Medizin behandelt wurden. Sie hatten dabei weniger NSAID-bezogenen Nebenwirkungen ohne Verlust ihrer therapeutischen Möglichkeiten.

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Patienten mit chronischer Lumbalgie reagieren deutlich auf homöopathische Behandlung. In einer zweijährigen prospektiven Beobachtungsstudie zeigte sich bei den Patienten unter homöopathischer Behandlung, bei der Schwere der Diagnosen und Beschwerden deutliche und nachhaltige Verbesserungen bei großen Effektstärken und die Lebensqualität verbesserte sich entsprechend. Die Inanspruchnahme konventioneller Behandlungs- und Gesundheitsdienste ging deutlich zurück: Die Zahl der Patienten, die Medikamente gegen Rückenschmerzen einnahmen, war halb so hoch wie zu Beginn des Ausgangswerts (Witt et al., 2009).

DISKUSSION: Die klassische homöopathische Behandlung stellt eine wirksame Behandlung von Rückenschmerzen und anderen Diagnosen dar. Sie verbessert die gesundheitsbezogene Lebensqualität und reduziert die Inanspruchnahme anderer Gesundheitsdienste.

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Multimorbidität

Multimorbide Patienten (nicht eingetragen) PubM:6 (Stand 12/2019)

In einer prospektiven Ergebnisstudie multimorbider Erkrankungen konnte anhand von 43 Patienten gezeigt werden, dass 91% der Fälle von der Behandlung deutlich profitieren. Die Kosten der homöopathischen Behandlung lagen bei 41% im Vergleich zur sonstigen konventionellen Therapie. Das Ergebnis legt nahe, dass Homöopathie in der Behandlung dieser Patienten eine bedeutende Rolle einnehmen kann (Frei et al., 2015).

ERGEBNISE: Die Polaritätsanalyse ist eine wirksame Methode zur Behandlung von Multimorbidität. Trotz der Vielzahl von Symptomen, können mit dieser Methode gute Ergebnisse erzielt werden. Mit Homöopathie kann es möglich sein, einen erheblichen Teil der Behandlung multimorbider Patienten, zu geringeren Kosten als mit der konventionellen Medizin, zu leisten.

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Literaturliste

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Verf.: glt | Rev.:  TBD | Lekt.: pz | zuletzt geändert 1.09.2022